Gedichte
...Ansichtskarten meiner Imagination.
Wer Gedichte veröffentlicht, wirft ein Rosenblatt in den Grand Canyon und wartet auf das Echo.
Donald Robert Perry Marquis (1878 - 1937)Der Kräuterich |
Museum |
Durch meinen wilden Garten schlich ein kleiner grüner Kräuterich Er kroch heimlich, still und stumm hinüber zum Basilikum Ein Haps, ein Biss ein schneller Schleck schon war'n die ersten Blättchen weg Dann zog das Kochbuch er zu Rate und begab sich zur Tomate Auch die klaute er unumwunden und war alsbald im Kraut verschwunden Und die Moral von der Geschicht? Auch ohne Käse ein Gedicht: Denn außer Brotaufstrich Nutella reimt sich nichts auf Mozzarella...! |
Wolkenbilder über dem Wiesenmeer, eine Galerie des Augenblicks. Gehalten von einer Staffelei aus Gras, gemalt von Sonne, Wasser und Wind. Ein Wanderer mit seinem Hund sind die einzigen Museumsgäste. Sehen das Bild auf jeweils eigene Weise, berührt von Sonne, Wasser und Wind. Als sich ihre Blicke in einer Wasserlache spiegeln, umgeben von Himmel, Wolken und Gras, ahnen sie, daß sie ein Teil des Ganzen sind, des Gemäldes aus Sonne, Wasser und Wind. |
ausgedacht beim Tomatenschneiden für einen Tomaten-Mozzarella-Salat (später dann mal aufgeschrieben) |
geschrieben nach einem Hundespaziergang |
Lied des letzten Elben |
Am Hafen |
Mein Herz will in die Ferne schweben durch's Tausendgrün von Eldamar, die Dunkelheit umfängt mein Leben legt sich um das, was einmal war. Arda hat den Glanz verloren der ihr Antlitz einst umspielt. Das Zwielicht liebt, wer zweitgeboren, Elendils Licht war, was mich hielt. Zu viele wandten sich zur Reise oder starben voller Schmerz, die Einsamkeit flüstert mir leise Valinors Ruf ins müde Herz. Nur mein Blut und die Gefährten binden mich an diese Welt, ich folge nicht den alten Fährten auch wenn mein Herz die Jahre zählt. In ferner Zukunft reißt das Band ich steh' am Ufer unter Weiden, ein weißes Schiff verlässt das Land. Der Lebensbaum besingt mein Scheiden... Ein sanfter Wind trägt mich ins Licht, das Menschenauge sieht mich nicht, so kennt die Reise keine Rast, das Elbenvolk ist nun verblaßt... |
Am alten Hafen, wo tote Schiffe rosten hat er sein Altersdomizil. Ein anderer Mann vertritt nun seinen Posten Er selbst geht nur noch in Zivil. Sein Haar ist grau – weiß will’s nicht werden und faltig sind Gesicht und Hände von Wind und Sonne vieler Länder her auf Erden, zu klein sind ihm Möbel, Raum und Wände. Täglich früh, beim ersten Seewind, tritt er hinaus ins blasse Licht, obwohl ihm Fuß und Bein noch weh sind in seinen Knochen wohnt die Gicht. Sein Gang ist krumm, doch fest und stet sein erster Blick geht raus aufs Meer. Dann wendet er sich ab und geht mit dem Tag am Strand einher. Bei Sonnenuntergang am Hafen sieht man ihn langsam wiederkehren Nach langem Marsch, da kann er schlafen in Träumen vom Erlebten zehren. Sein Weg ist allen so vertraut, wie Flut und Ebbe kommt und geht. Tag um Tag, an dem er mehr ergraut, kein Tag, an dem er nicht am Ufer steht. Doch eines Tages, bleibt er fort, und nur sein Schatten schleicht sich leise einmal noch von Ort zu Ort. Der Seemann ist auf einer neuen Reise... |
geschrieben für einen Liverollenspiel-Charakter |
geschrieben nach einem Nordsee-Urlaub |
Kaltes Herz |
Der Nebelschwadenfaenger |
Kaltes Herz erfüllt mit Schmerz, sanfter Schein, verfluchtes Sein. Gier nach Macht ein Tier der Nacht, ihr Herzblut wich im Bann des Lich. Sein Wille brach was selber sprach, Sie spricht „ich bin nach seinem Sinn“. Enséphals Macht nun aus ihr lacht, von totem Leben das er ihr gegeben. Des Bruders Wahn hat dies getan, sie folgt ihm bleich ins Kalte Reich. Des Dämons Geläster sind Bruder und Schwester, in Zerdurs Hand auf ewig gebannt. Der Toten Schrei verflucht die Drei. Aus Schrei und Fluch spinnt sich ein Leichentuch. Aklim stirbt laut doch keiner schaut Tod schleicht sich leise. auch in euer Herz auf diese Weise... |
Frueh des Morgens zieht er aus getrieben vom Verlangen im Tal fernab von seinem Haus den Nebel einzufangen. Sein Schritt ist leicht, sein Tritt ist leise geschmeidig seine Glieder und er singt die alte Weise der Nebelschwadenfaengerlieder. Als er durch die Senke zieht wird der Nebel, unzerronnen, von des Saengers altem Lied leise fluesternd eingesponnen. Noch bevor die Sonne steigt ist befriedigt seine Gier und der Nebelsaenger schweigt und traegt die Beute fort von hier Niemand sah, wohin er schwand selbst nebelgleich in Zeit und Raum Der naechste Morgen kuesst das Land und sein Lied taucht aus dem Traum... |
geschrieben für einen Liverollenspiel-Charakter |
geschrieben nach einer Wanderung im Nebel |
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